SEEK

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Mort Aux Vaches
Staalplaat
1999



Für Duncans Beitrag für die "Mort Aux Vaches" Serie werden Radiokurtwellen und computer-generierten Audio-files wieder einiges abverlangt. Während "HYMN" als "Hineinkipp-Phase" peripher mit rhythmischen Noise-Schleifen gekoppelt ist, lotet "L'ATESSA" als Hommage an Ciro Iamarco Befindlichkeiten zwischen Stille (als ordnendes Element) und Feedback-Chaos aus, das sich mal unterschwellig-subsonorisch, mai dränglerisch-vordergrundig gibt. Beim Schluß stück "SCRAMBLE" machte sich bei der Radioübertragung wahrscheinlich seibst der hartgesottenste Noise-Purist am Frequenzband zu schaffen, um die "Störgeräusche" zu minimieren Duncan sollte zum Hörfunkintendanten der RAI ernannt werden.

--Heinrich Diesl; SKUG, 4-5 1999 (A)




Da sich auf den folgenden Seiten noch mehrmals CD's aus Staalplaat "Mort Aux Vaches" Serie finden werden, möchte ich kurz auf diese Reihe eingehen: Im Rahmen der Radiosendungen "De Avonden" und "Grand Disco Classique" lädt der niederländische Sender VPRO Künstler aus dem weiten Feld der Avantgarde zu "Live im Studio" Sessions ein. Teilgenomen haben unter anderem bereits Muslimgauze, Sol Invictus, Contrastate, Zoviet France, Illusion of Safety u.v.a. mehr. Wer nun nicht das Glück hat, diese Sendungen im Radio empfangen zu können oder wer die Aufnahmen dauerhaft sein eigen nennen möchte, für den bringt Staalplaat unter der Bezeichnung "Mort Aux Vaches"(dt. "Tod den Kühen") Mitschnitte dieser Sessions heraus. Somit ist diese Reihe in etwa vergleichbar mit den "Peel Session" 12"s, wobei aufgrund der Arbeitsweise der beteiligten Musiker hier i.d.R. keine alternativen Fassungen schon vorher existierender Stücke sondern gänzlich neues Material enthalten ist. Nun aber endlich zu John Duncan: Für seine Session verwendete der gebürtige Amerikaner diesmal hauptsächlich Radiokurzwellen und computer-generierte Klänge. Für besonders gelungen halte ich dabei die immer wiederkehrenden Passagen, in denen Duncan verschiedene Arten von Rauschen einsetzt und damit eine zwar simple, aber dennoch faszinierende Form von Ambient erschafft.

--Sascha Bertoncin, SONIC SEDUCER, Feb. 1999 (D)